08 DIGK – Das Internet – ganz einfach
Beim Desktop-Publishing handelt es sich um das Vorbereiten und Veröffentlichen von Inhalten in gedruckter Form. Beim Online-Publishing geht es um die Vorbereitung und Veröffentlichung von Inhalten im Internet (die nach der Veröffentlichung “online” sind). Veröffentlichen im Internet geschieht beim Posten von Inhalten in sozialen Netzwerken, von Kommentaren zu Artikeln, von Filmen auf Videoplattformen, und beim Gestalten von Websites, wenn sie auf Webservern veröffentlicht (hochgeladen) werden.
Begriffe
WEBSITE
(alle Inhalte, die meist auf einzelne Seiten aufgeteilt sind)
Homepage
index.html (default.html)
eine spezielle HTML-Seite, die aufgrund ihres Namens automatisch ausgeliefert wird, wenn die Adresse einer Website im Webbrowser eingegeben wird; meist als “Begrüßungsseite” gestaltet
HTML-Seite
schule.html
eine HTML-Seite (mit zusammengehörigem Inhalt)
HTML-Seite
freizeit.html
eine HTML-Seite (mit zusammengehörigem Inhalt)
(die einzelnen Seiten sind miteinander verlinkt)
Webserver
Ein Webserver ist ein Computer,
- der ständig mit dem Internet verbunden ist (braucht eine leistungsfähig Anbindung, besonders auch eine hohe Uploadgeschwindigkeit),
- der über das Internet erreichbar ist (öffentlich, durch öffentliche und statische (gleichbleibende) IP-Adresse; die IP-Adresse ist die eigentliche Adresse, mit der der Server gefunden wird; vgl. die Postadresse; jede IP-Adresse darf nur einmal weltweit verwendet werden),
- der die Inhalte einer Website gespeichert hat (z. B. in Form von einzelnen HTML-Seiten)
- und der diese auf Anforderung durch einen Benutzer/eine Benutzerin, auch Client genannt) ausliefert.
Der Client verwendet dafür einen Webbrowser, der die Anforderung nach der Website schickt und die ausgelieferten Inhalte am Bildschirm darstellt. Der Server braucht für dieses Handling auch spezielle Software (Apache-Webserver, MS Internet-Informatons-Server (IIS)).

Das Internet – sehr vereinfacht
- Der Client (z. B. du) startet auf seinem Laptop den Webbrowser Firefox und gibt in der Adresszeile ein: www.orf.at
www.orf.at ist die Domain des ORF. Der Webserver des ORF wird aber mithilfe seiner IP-Adresse gefunden.
(Die Domains wurden erfunden, weil man sie sich leichter merken kann als Nummern.) - Es wird als nächstes bei einem Dynamic-Name-Server (DNS-Server) angefragt, welche IP-Adresse der ORF-Server hat. Die DNS-Server kennen alle Domains mit den dazugehörigen IP-Adressen.
- Erst jetzt kann die Anfrage nach www.orf.at zum Webserver des ORF geschickt werden. Mitgeschickt wird die eigene IP-Adresse.
- Die angeforderte ORF-Seite wird zum Client (der aufgrund der IP-Adresse gefunden wird) geschickt und ist im Webbrowser zu sehen.
Webhoster
Webhoster-Firmen werden benötigt, um Websites veröffentlichen zu können, die überall in der Welt erreichbar sind. Auch soziale Netzwerke wie z. B. TicToc brauchen einen Hoster.
Webhoster (z. B. World4you, one.com, easyname.com, 1&1) stellen gegen Bezahlung Webserver mit Anbindung ans Internet zur Verfügung. Das beginnt mit einfachem Speicherplatz für Webseiten mit Bildern und geht über Datenbanken bis zu Web-Content-Management-Systemen (z. B. WordPress, Typo3). Die Webserver-Software (Apache, oder Microsoft Internet Informaton-Server) nimmt Anfragen nach Seiten entgegen und liefert diese aus.
Die Kunden bekommen einen Zugang zu ihrem Bereich am Webserver (Benutzername, Passwort), sodass sie ihre Inhalte auf den Server hochladen können oder Web-Anwendungen (z. B. WordPress) installieren können.
Provider (Internetdienstanbieter)
Internetzugang
Diese Leistung besteht aus der Bereitstellung von Internet-Konnektivität (Verbindungen ins Internet), also dem Transfer von IP-Paketen in und aus dem Internet. Ohne diese Leistung kann man das Internet nicht benutzen. Die Verbindung kann mit Funktechnik, Wählleitungen, Standleitungen oder Breitbandleitungen umgesetzt werden.
Österreichische Provider sind z. B. die Telekom (Post), Drei und Magenta. Neben diesen gibt es regionale Provider, die den Internetzugang nur für eine Region (z. B. Waldviertel) bereitstellen.
Manche Provider betreiben nur globale (weltweite) Internetleitungen (Backbones), andere betreiben überregionale (zwischen Ländern) Leitungen und wieder andere nur lokale (im Ort, Bezirk, einer Region). Die kleinen Provider mieten sich Leitungskapazitäten bei den großen (benutzen Leitungen gegen Bezahlung). Manche Provider bieten nur Leitungen an, aber keinen Zugang ins Internet für die Anwender:innen.
Der Weg ins Internet geht immer über den Provider. Jede Anforderung einer Website, jede Email usw. geht durch die Server des Providers. Die angeforderte Website geht auf dem Weg zum Client auch über den Provider. Nur er kann sie auf den Computer des Clients leiten (normale Computer sind ja über das Internet nicht direkt erreichbar).
Der Provider weiß alles
Die Provider (Internetprovider, Telefonprovider) wissen daher sehr viel über ihre KundInnen und Firmen würden diese Daten gerne haben, um zu sehen, was Menschen interessiert, und um sie dann bewerben zu können. Aber auch Polizei und Gerichte haben Interesse an diesen Daten. Ob Polizei und Gerichte auf diese Daten zugreifen dürfen, wird gesetzlich geregelt.
Vorratsdatenspeicher-Gesetz
Das Vorratsdatenspeicher-Gesetz, das in Österreich vor einigen Jahren gültig war, verpflichtete die Provider, alle Verkehrsdaten/Verbindungsdaten (wer wann, wie lange im Internet was macht, z. B. die besuchten Websites, die geschickten Emails, aber ohne die Inhalte) aller ihrer KundInnen zu speichern und 6 Monate aufzuheben (Vorrat), und sie bei Anforderung der Polizei auszuliefern.
Die Polizei erhoffte sich damit, Verbrechen besser bekämpfen zu können. Das Gesetz wurde bald wieder aufgehoben, weil es ein unberechtigter Eingriff in die Privatsphäre der unbescholtenen Menschen war.
Anlassbezogene Datenspeichernung
Ein mögliches neues Gesetz sieht vor, nur die Verkehrsdaten/Verbindungsdaten der Menschen zu speichern und auszuliefern, gegen die der Verdacht besteht, dass sie ein schweres Verbrechen planen oder begangen haben. Über die Auslieferung der Daten muss ein Gericht entscheiden.
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