Das Einkaufen in Webshops gewinnt immer mehr an Bedeutung. Neben den Vorteilen (bequem von zu Hause aus Auswählen und Bestellen, Auswahl über Ländergrenzen hinweg) birgt es aber auch Gefahren (ungesicherte Identität der Shopbetreiber, Weitergabe von Bezahldaten wie Kreditkartendaten, Betrugsmöglichkeiten). Um die Sicherheit möglichst zu gewährleisten, sollte ein Webshop einige Kriterien erfüllen und sollte man als KundIn Informationen über den Lieferanten haben, die nicht nur von der Website stammen. Ideal wäre es, nur von Firmen, die man kennt, online Bestellungen zu tätigen.
10 Tipps fürs Online-Shopping
- Informieren und Preise vergleichen: Informiere Dich auf verschiedenen Websites über den gewünschten Artikel, lies Testberichte auf einschlägigen Seiten (geizhals.at; guenstiger.de; …) und vergleiche die Preise verschiedener Anbieter.
- Genau lesen: Lies vor der Bestellung die Produktbeschreibung genau durch, ebenso die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).
- Gütesiegel beachten: Achte auf angeführte Gütesiegel auf der Shop-Seite. Webshops mit dem Österreichischen E-Commerce-Gütezeichen kennzeichnen seriöse Online-Shops, die auf Qualität, Kundenfreundlichkeit und Sicherheit geprüft wurden.
- Zusatzkosten beachten: Achte auf mögliche Zusatzkosten wie Verpackung und Versand und Zusatzkosten bei manchen Bezahlmethoden (z. B. Nachnahme).
- Sicher bezahlen: Wähle nicht die Bezahlmethode Vorauskasse, sondern nutze andere sichere Zahlungsmittel.
- Vorsicht beim Einkauf in ausländischen (nicht EU) Online-Shops: Die Zusatzkosten können hier viel höher sein (Verpackung, Versand, aber auch Zölle). Bei Problemen ist es schwer, sein Recht durchzusetzen.
Am größten ist der Schaden, wenn man auf Fake-Shops hereinfällt (die nicht nur im Ausland sind). Man führt eine Bestellung durch und bezahlt, die Ware wird aber nie geliefert.
Mehr zu Fake-Shops: https://www.youtube.com/watch?v=PjoW5Cmim8k
Hier eine unvollständige Liste betrügerischer Online-Shops: https://www.watchlist-internet.at/fake-shops/liste-betruegerischer-online-shops/ - Umsonst ist nichts: Mit äusserster Vorsicht sind Gratis-Angebote und vergleichsweise extrem billige Angebote zu behandeln, besonders, wenn Du Dich registrieren musst. Es kann sich auch um Handel mit gefälschten Waren handeln (z. B. spottbillige Iphones).
- Alles dokumentieren: Bewahre alle Bestätigungen und Informationen auf, damit Du sie im Fall von Problemen zur Verfügung hast.
- Informiere Dich über Deine Rechte: Bei Einkäufen im Internet beträgt die Rücktrittsfrist im Normalfall 14 Kalendertage ab Lieferung. Bei mangelhafter Ware besteht ein Recht auf Gewährleistung, das innerhalb von zwei Jahren ab Lieferung beansprucht werden kann. Der Unternehmer trägt die Verantwortung bei Beschädigung oder Verlust der Ware beim Versand.
- Hilfe: Bei Problemen kannst Du Dich an folgende Organisationen wenden:
Internet Ombudsmann: www.ombudsmann.at
Arbeiterkammer: www. arbeiterkammer.at
Verein für Konsumenteninformation (VKI): www.konsument.at
Vgl. www.saferinernet.at
Der seriöse Online-Shop
Bekannten, seriösen Firmen kann man auch im Internet weitgehend vertrauen. Eine weitere Beurteilungshilfe bietet das “European Trustmark Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen”. Shops mit diesem Prüfzeichen kann man vertrauen.
Das E-Commerce-Gütezeichen garantiert unter anderem
- einen transparenten Bestellvorgang
- vollständige Informationen über Kosten, Kaufvertrag, Lieferung etc.
- den Schutz der persönlichen Daten
- eine sichere Zahlung im Shop
- eine kostenlose Streitschlichtungsstelle
Alle zertifizierten Shops werden jährlich überprüft.
Weitere Informationen, das Logo und eine Liste aller in Österreich zertifizierten Shops: https://www.guetezeichen.at/konsumentinnen/vorteile-fuer-konsumentinnen/
Merkmale des seriösen Online-Shops
Ein seriöser und konsumentenfreundlicher Online-Shop hat folgende Merkmale:
- Authentizität: Der Anbieter identifiziert sich eindeutig durch Firmenname, Anschrift, Telefonnummer, Kontaktperson oder Kontaktstelle. Zusätzlich bestätigen Zertifikate, wie z.B. das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen, die Seriosität des Anbieters und dessen Qualität in Bezug auf Kundenfreundlichkeit.
- Rücktrittsrecht: Jeder greift einmal daneben. Bei Käufen im Internet kann der Konsument grundsätzlich innerhalb von 14 Tagen ab Erhalt der Ware vom Vertrag zurückzutreten. Will man eine Ware nur dann kaufen, wenn sie bis zu einem bestimmten Termin (z.B. zum 24. Dezember) geliefert wird, so muss man dies dem Händler bei der Bestellung mitteilen und ausdrücklich zur Bedingung machen.
- Leistungsumfang: Die Leistungsmerkmale der angebotenen Produkte und die Garantiebedingungen sind genau beschrieben und übersichtlich abrufbar.
- Transparente Preise: Eine transparent aufgeschlüsselte Preisgestaltung ist sehr wichtig, um Kostenfallen zu vermeiden. Neben dem Produktpreis müssen auch alle zusätzlich anfallenden Kosten für Transport, Verpackung etc. angegeben werden.
- Zahlungsverkehr: Eine sichere Zahlungsmöglichkeit muss gewährleistet sein. Dazu müssen die Daten über eine gesicherte Verbindung gehen (https://) Hände weg von einfachen Banküberweisungen vom eigenen Konto, bevor man die Ware erhalten hat. Hochwertige Online-Shops bieten darüber hinaus mehrere Zahlungsmöglichkeiten an.
- Lieferzeit: Das Datum der voraussichtlichen Lieferung muss bereits ersichtlich sein, bevor der Kauf abgeschlossen wird. Gerade zu Anlässen wie Geburtstagen oder Weihnachten ist ein verbindlicher Liefertermin besonders wichtig.
- AGB: Der Anbieter stellt leicht zugängliche und transparente Vertragsbedingungen (AGB) für den Online-Einkauf bereit.
- Bewertungsplattformen: Erfahrungen anderer Konsumenten, die bereits bei einem Anbieter bestellt haben und ihre Erfahrungen dazu auf Bewertungsplattformen angeben, können bei der Auswahl des Online-Shops hilfreich sein. Oft werden solche Einträge aber von den Shop-Betreibern selbst, oder in deren Auftrag verfasst. Der kritische Blick auf mehrere Plattformen und Foren ist auf jeden Fall hilfreich.
Vgl. https://www.guetezeichen.at/konsumentinnen/tipp-sicheres-online-shopping/
Bezahlmethoden
Überweisung
Bei der Überweisung muß der Käufer/die Käuferin in der Regel nicht nur länger auf Ihre bestellten Waren warten, sondern der Online-Einkauf ist auch mit einem erhöhten Risiko behaftet. Er/sie gibt dabei seine/ihre Bankverbindung preis und bezahlt, bevor der Verkäufer die Ware absendet. Betrüger könnten bis zum Zeitpunkt der Überweisung warten, das Geld dann abheben, jedoch die Ware nicht losschicken. Das Geld in diesem Fall zurück zu bekommen, ist in der Regel nicht möglich. Trifft die Bank nachweislich keine Schuld, muss sie das Geld nicht erstatten.
Eine spezielle Form ist die Sofortüberweisung, die von eigenen Diensten angeboten wird (z. B. https://www.sofort.com/ger-AT). Dabei gibt man seine Bankdaten auf der Website des Überweisungsdienstes ein, der leitet sie an die eigene Bank weiter und die Überweisung des Geldes an die Verkäufer wird veranlasst. Eine Wartezeit bis zur Versendung entfällt meist. Es ist problematisch, seine Bankdaten mit TAN auf einer nicht bankeigenen Website einzugeben.
Lastschrift
Beim Lastschriftverfahren erteilt man dem Verkäufer eine Einzugsermächtigung und das Konto wird mit dem zu bezahlenden Geldbetrag belastet. Die Bankverbindung wird dabei offen gelegt. Ein Sicherheitsaspekt beim Lastschriftverfahren ist der Schutz vor unberechtigten Abbuchungen. Man kann jedoch innerhalb einer bestimmten Frist gegenüber seiner Bank eine Rückbuchung des abgebuchten Betrags verlangen.
Nachnahme
Bei der Zahlung per Nachnahme bezahlt man erst, wenn die Ware zugestellt wird, meist bar. In der Regel kann man den Inhalt des Pakets jedoch nicht überprüfen. Das heißt auch, dass bei schadhafter Ware eine Rückbuchung des Geldes in der Regel nur auf Kulanz des Verkäufers oder bei einer nachweislich falschen Lieferung möglich ist. Man hat also eine Garantie darauf, dass die Ware ankommt, doch nicht darauf, dass die Ware unbeschädigt ist. Je nach Zustellungsunternehmen und Größe des zugestellten Pakets fallen zudem Zusatzgebühren an.
Kreditkartenzahlung
Da die Überweisung über eine Kreditkartengesellschaft und nicht über die Bank erfolgt, muss beim herkömmlichen Verfahren der Kreditkartenzahlung nur der Namen der Gesellschaft sowie die Karten- und Sicherheitsnummer angeben werden. Es besteht die Möglichkeit, das bezahlte Geld zurück buchen zu lassen, wenn die gelieferte Ware beschädigt ist oder nicht ankommt. Fallen Kreditkartendaten in falsche Hände, ist nicht gewährleistet, dass man sein Geld zurückbekommt.
MasterCard und Visa bieten darüber hinaus die Möglichkeit an, im Internet ein so genanntes 3D Secure-Verfahren anzuwenden, bei dem ein so genannter Secure Code für weitere Sicherheit sorgen soll. Das Verfahren ist jedoch umstritten, da es Betrügern gelingen kann, diesen Code unbemerkt per Schadsoftware auf dem PC abzugreifen oder, wenn die Betrüger im Besitz Ihrer Kreditkartendaten sind, selbst einen gültigen Code zu generieren. Das Verfahren mag zwar einen Sicherheitsgewinn bedeuten, doch wird durch den Besitz des Codes das Haftungsrisiko größer. Der Karteninhaber muß beweisen, nicht fahrlässig mit seinen Daten umgegangen zu sein, ein in der Praxis schwieriges Unterfangen.
Bezahlsysteme
Bezahlsysteme wie Paypal fungieren als Vermittler zwischen Käufer und Verkäufer. Der Käufer hinterlegt einmal seine Bank- oder Kreditkartendaten bei dem Bezahlsystem und muss diese fortan nicht bei jedem Onlineshop einzeln angeben. Die Betreiber des Onlineshops können Ihre Bankdaten nicht einsehen. Die Kosten, die durch Einkäufe mit dem Bezahlsystem entstehen, werden per Lastschrift oder Überweisung vom Bankkonto abgebucht. Der gebotene Käuferschutz ist bei den Bezahlsystemen unterschiedlich.